Trommelreisen oder auch schamanische Reisen sind ein sehr wirkungsvolles Werkzeug, um Menschen in Bereiche ihres Wesens und ihrer Seele zu führen, die zum Teil noch ganz verschlossen oder verborgen sind. In diesem Blog möchte ich etwas über die Trommel und über diese wunderbare Möglichkeit der Trommelreise erzählen.
Die Trommel gehört zu den wichtigsten Werkzeugen des Schamanen. Die Trommeln der Feuerschamanen sind verbunden mit dem heiligen Feuer, sie sprechen die Sprache des Feuers, jenseits der Worte. In einem speziellen Verfahren der Reinigung, Vorbereitung und Initiierung wird die Verbindung der Trommel mit dem Feuer wieder hergestellt. Dadurch wird sie lebendig, sie wird zu einem sprechenden Wesen. Die Initiierung setzt voraus, dass der Feuerschamane bereits Hingabe an das Feuer verwirklicht hat. (Deswegen kommt die Trommel auch erst im 2. Block.) In dieser Hingabe treten die eigenen Erfahrungen, das eigene Denken und Wollen zurück. Dann ist der Schamane bereit, einer höheren Macht, die sich durch die Trommel ausdrücken will, Raum zu geben – der Macht des Feuers und der Liebe.
Licht- und Seelenräume
Der Schamane verbindet sich mit dem Klienten, mit seiner Seele und mit seinem Seelenweg. In Verbindung mit den geistigen Helfern zeigt sich der Raum, in den geführt werden soll. Es können positive oder auch sich erlösen wollende Erinnerungen aus vergangenen Inkarnationen sein, es kann eine Heilebene sein, in der alte Schmerzen oder Verweigerungen sich auflösen können, es kann aber auch eine Reise in Lichtebenen sein, die wir schon in uns tragen, die wir aber noch nicht bewusst in unser Leben integriert haben. So z.B. unsere eigene Sternenherkunft oder kosmische Ebenen, auf denen wir unser Bewusstsein vervollkommnet haben. Es können Seelenräume oder Aspekte unsers Lichts sein, die nun wieder gelebt werden wollen, wie z.B. „der Heiler in uns“, „die Erdenhüterin“, „die Führerin“ oder „die Kriegerin“. Der Schamane führt in den Raum, der ihm gezeigt wird und beginnt intuitiv im richtigen Moment die Trommel zu spielen. Die Trommel hebt den Raum in die Präsenz und hält ihn, so dass er in seiner Frequenz und Lichtstruktur erfahrbar wird und wirken kann.
Die Trommel zielt geradewegs in das Herz
In meiner Arbeit mit Einzelpersonen und Gruppen ist es immer wieder ein ganz besonderer Moment, wenn ich beginne zu trommeln. Wo gerade noch gedacht, gezweifelt, erwartet oder die Energie in alte, bekannte Denkstrukturen gepresst wurde, entsteht plötzlich Freiheit. Es ist gerade so, als wenn die Trommel die fein säuberlich gepflegten Meinungen und Einstellungen einfach übergeht oder gar zerstört.
Erst neulich sagte mir eine Teilnehmerin eines Workshops: „Ich dachte mit Schamanismus habe ich nun wirklich gar nichts zu tun, doch in dem Moment, wo ich deine Trommel hörte, kam etwas ganz Tiefes, Altes und Bekanntes wieder hoch. Ich kann noch nicht sagen, was es ist, doch es hat mich tief berührt und bewegt etwas in mir, dass ich noch nicht fassen kann“. Solche Kommentare höre ich immer wieder.
Kontrolle hat keinen Raum mehr
Wenn die Trommel beginnt zu sprechen, dann ist das oft der Moment, in dem die Teilnehmer/Klienten endlich vom Denken ins Fühlen kommen, vom Erwarten ins Wahrnehmen und von der Anspannung ins Loslassen.Dann können die Dinge geschehen, die wirklich geschehen wollen. Manchmal hat der Kopf noch keine Übersetzung dafür, doch das ist gut so. Die Übersetzungen kommen meist aus dem gewohnten Denken und fangen sofort an, die Energie wieder einzupferchen. Deswegen ist es besser, sich einfach bewegen zu lassen, ohne genau zu beschreiben, was eigentlich passiert und vor allem, ohne die üblichen Kontrollmechanismen. Das bewusste Erfassen kann später kommen, wo sich die Veränderung dann plötzlich in unserem Leben zeigt, z.B. durch Verstehen, durch anderes Verhalten, durch Heilung oder durch mehr Liebe und Authentizität.